Arbeitsweise & Vernetzung

Gewaltarbeit

Die Arbeit mit männlichen Jugendlichen und Männern, die Gewalt in irgendeiner Form ausüben (körperlich, sexuell, psychisch, ökonomisch, digital usw.) ist seit der Eröffnung der Männerberatung Graz 1996 ein wichtiger Bestandteil der Arbeit unseres Vereines.

Im Bereich „Gewaltarbeit und Rückfallprävention“ ist ein multiprofessionelles Team tätig (Sozialarbeit, Klinische Psychologie, Psychotherapie).

In unserer Einrichtung wird mit männlichen Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr und mit erwachsenen Männern gearbeitet.

Ziel der Arbeit ist es, Gewaltverhalten abzubauen und so einen Beitrag zum Opferschutz zu leisten. Dies gelingt am besten im Netzwerk, d.h. wir kooperieren mit Einrichtungen des Opferschutzes, im psychosozialen und Gesundheitsbereich, mit Behörden und mit Institutionen, die Personen an unsere Einrichtung vermitteln.

Vernetzung

Alle Angebote im Bereich der Gewaltarbeit verfolgen das Ziel, Gewalt abzubauen, Rückfälle zu vermeiden und so einen Beitrag zum Opferschutz zu leisten. Dies gelingt am besten in Kooperation mit überweisenden Organisationen, Behörden, Institutionen und Einrichtungen im psychosozialen und Opferschutzbereich.

Unsere Case-Manager_innen ermöglichen diese Zusammenarbeit. Sie haben die Aufgabe, fallbezogen nach innen und nach außen zu koordinieren, zu informieren, zu kontrollieren und sozialarbeiterisch tätig zu sein.

Die Kooperation nach außen erfolgt durch

  • Rückmeldungen an die Kooperationspartner_innen bezüglich der Teilnahme eines Klienten an einer Intervention in unserer Einrichtung
  • Vernetzungskontakte im Bedarfsfall, z.B. bei Abbruch, Information über baldigen Abschluss der Intervention usw.
  • Fallbesprechungen, Krisensitzungen

Arbeitsweise

Klienten können von sich aus mit unseren Beratungsstellen Kontakt aufnehmen, oder sie werden von Einrichtungen, Behörden und Institutionen an unsere Stelle vermittelt. Wir führen die Interventionen im Gewaltbereich in Kooperation mit den zuweisenden Personen und Organisationen durch.

Wir passen unsere Arbeit an die jeweiligen Behandlungserfordernisse an.

Die Bausteine unserer Arbeit sind:

  • Case-Management
  • Clearing
  • Beratung, Training, Psychotherapie
  • Angehörigengespräche
  • Nachbetreuung

Case-Management

Die Klärung der Rahmenbedingungen, die Vernetzungsarbeit und die Fallführung erfolgt durch eine_n unserer Case-Manager_innen.

Zu den Aufgaben der Case-Manager_innen gehören im Einzelnen:

  • Klärung der Zusammenarbeit mit überweisenden Organisationen
  • Kontaktaufnahme und Information des Klienten
  • Schriftliche Vereinbarung mit dem Klienten über die Intervention
  • Monitoring des Verlaufs der Intervention
  • Informationsaustausch mit kooperierenden Organisationen
  • Organisation der Nachbetreuung

Clearing

Ein klinisch-psychologisches Clearing sowie eine Risikoeinschätzung sind Voraussetzungen für eine Intervention, die auf den jeweiligen Klienten abgestimmt ist.

Die Clearing-Ergebnisse dienen zur Erstellung eines individuellen Interventionsplans und zur Evaluation der Ergebnisse der Interventionen. Ein Clearing kann zu mehreren Zeitpunkten erfolgen:

  • Eingangs-Clearing: klinisch-psychologische Diagnostik, Risikoeinschätzung, Behandlungsfokus
  • Verlaufs-Clearing bei Bedarf
  • Abschluss-Clearing, in der die Intervention evaluiert wird

Beratung, Training, Psychotherapie

Die weitere Arbeit mit dem Klienten erfolgt als Beratung, Training oder Psychotherapie, im Einzel- oder Gruppensetting, je nach Clearingergebnissen und daraus folgendem Interventionsplan.

Wir wollen einen „One size fits all“-Ansatz vermeiden und versuchen, Behandlung und Intervention auf den Einzelfall abzustimmen.

Mit Selbstmeldern in der Beratung wird zeitlich begrenzt in Richtung Verantwortungsübernahme, Problemeinsicht und Motivationsarbeit zur Teilnahme an weiterführenden Interventionen gearbeitet.

Trainings beinhalten psychoedukative und verhaltensorientierte Elemente und sind im Einzel- oder Gruppensetting möglich. Gruppen werden angeboten, wenn zum jeweiligen Zeitpunkt ausreichende Nachfrage nach einem Gruppenangebot besteht.

Bei einer entsprechenden Indikation, die aus den Ergebnissen des Clearings hervorgeht, absolvieren die Klienten Psychotherapie im Einzel- oder Gruppensetting.

Angehörigengespräche

Bei Bedarf werden in jeder Phase der Intervention Angehörigengespräche angeboten.

Die Case-Manager_innen können im Bedarfsfall auch von sich aus Kontakt zu Angehörigen aufnehmen (z.B. bei Veränderungen in der Lebenssituation des Klienten). Die Klienten werden darüber durch die Case-Manager_innen informiert.

Nachbetreuung

Klienten können nach Abschluss der regulären Intervention weiterhin Beratung, Training bzw. Psychotherapie-Einheiten in Anspruch nehmen.

Aus dem Abschluss-Clearing werden individuell abgestimmte Empfehlungen abgeleitet und dem Klienten angeboten.

Der_die Case-Manager_in steht dem Klienten auch nach Abschluss der Intervention als Kontaktperson zur Verfügung.